Wie am Samstag angekündigt, sank die Schneefallgrenze zum Wochenbeginn bis in tiefe Lagen. Schon am Sonntagmorgen schneite es in Mörschwil, allerdings bei Plusgraden.
Der heutige Montag war mit einer Höchsttemperatur von 4.8°C relativ kalt. Am Abend zog ein ordentlicher Schneeschauer über Mörschwil und sorgte trotz einigen Zehntelgraden über dem Gefrierpunkt für weisse Strassen, während in St.Gallen nur die Wiesen leicht angezuckert wurden trotz der 100 Höhenmeter Unterschied. Es zeigt sich, dass bei Schauerwetterlagen die Niederschlagsintensität durchaus massgebender sein kann als kleinere Höhenunterschiede.
Zu meinem Messzeitpunk um 20 Uhr lag ein geschätzter Zentimeter Schnee. Allerdings lassen sich so geringe Mengen nur ungenau messen.
Kam der erste Schnee früh oder eher spät? Die meisten würden wohl auf einen eher frühen Wintergruss tippen. Verglichen mit den Jahren 2012 bis 2015 kam der erste Wintervorgeschmack wirklich früh. Der Mittlere Termin für die erste abendliche Schneehöhe von mindestens einem Zentimeter ist der 7. Dezember.
Am frühesten kam der Winter 2012, als schon am Abend des 27. Oktobers 6 Zentimeter Schnee lagen. Am meisten Zeit liess der Schnee sich letztes Jahr. Erst am 14. Januar 2016 war es so weit. Schliesst man aber auch Ereignisse mit nur einem halben Zentimeter Schnee ein, dann kam der Winter letztes Jahr am 21. November.
Meine Messreihe ist zugegebenermassen kurz. Aussagekräftiger sind die langjährigen Beobachtungen von Meteoschweiz: http://www.meteoschweiz.admin.ch/home/klima/vergangenheit/klima-der-schweiz/berichte-rund-ums-jahr/erster-schnee.html
Mörschwil liegt ähnlich hoch wie Zürich-Fluntern und dort fällt der erste messbare Schnee im Mittel am 22. November. Wir können also festhalten: In Mörschwil fiel im Jahr 2016 früher Schnee als üblich. Da freuen sich Winterfreunde wie ich, deren Seelen von den letzten Wintern getrübt sind. Immerhin der Winter 2014/2015 hatte etwas zu bieten, nämlich in Summe eine einmonatige Schneedecke, aber sie verteilte sich lediglich auf zwei Winterepisoden. Die Winter davor und danach waren Reinfälle vom Feinsten – ich hoffe doch nicht, dass sich das dieses Jahr wiederholt.
Die Aussichten:
Am Dienstagmorgen ist es kalt mit Tiefstwerten zwischen -3 und -1°C, örtlich ist auch Nebel möglich. Gegen Abend ziehen erneut Schneeschauer durch. In den tieferen Lagen dürfte sich aber nach Höchstwerten um 4°C keine Schneedecke ausbilden.
Danach ists auch schon wieder vorbei mit dem kurzen Kältegruss, da am Mittwochnachmittag eine Warmfront aufzieht. Die Schneefallgrenze liegt bei etwa 800 Metern und der auffrischende Westwind erreicht in Böen 60-75 Km/h.
Von Donnerstag bis Sonntag regnet es in den tieferen Lagen häufig bei ansteigenden Temperaturen und frostfreien Nächten. Die Schneefallgrenze schwankt zwischen 600 und 1000 Meter und steigt am Samstag bei bis zu 10°C vorübergehend auf 1500 Meter an.
Die Wettermodelle simulieren bis auf weiteres eher milde und wechselhafte Witterung bei Höchstwerten zwischen 7 und 11°C und meist frostfreien Nächten. Dabei ist eine vorläufige Rückkehr der Westdrift zu erwarten.
Der Polarwirbel verstärkt sich kurz. In den Prognosen wird aber um die Monatsmitte schon wieder eine Schwächung prognostiziert, was die Wahrscheinlichkeit für weitere Kaltluftvorstösse erhöht. Es bleibt spannend.