Schwere Gewitter: Seenachtsfest hatte einen Schutzengel

Wie angekündigt, kam es heute Nachmittag zu Gewittern. Zuerst wurde es aber noch einmal heiss, sogar heisser als ich erwartet hätte. Das Thermometer stieg in Mörschwil auf 32.6°C und verfehlte damit nur um ein Zehntelgrad den bisherigen Jahresrekord.
Die erste Gewitterzelle entwickelte sich um Untereggen und zog in den Kanton Appenzell. Danach entstanden am unteren Bodensee immer neue Gewitterzellen, weshalb mein Vater und ich nach Uttwil fuhren.

Das Gewitter war der reinste Wasserfall. In Meersburg auf der anderen Seeseite kamen in 3 Stunden fast 100 mm Wasser vom Himmel. Blick von Uttwil in Richtung Konstanz.

Danach fuhren wir weiter in Richtung Kreuzlingen, wo wir in eine gerade neu entwickelte Gewitterzelle kamen. Es fiel Starkregen, begleitet von kräftigen Böen und vereinzelt minimalem Hagel. Teilweise sah man fast nichts mehr durch die Frontscheibe. Die nahegelegene Wetterstation Altnau mass 50 mm Regen in 3 Stunden, auch das ist ordentlich. Danach war es ruhiger, aber aus Nordwesten waren schon die nächsten Gewitter unterwegs. Das war für mich doch etwas überraschend, da die Temperatur um gut 10°C auf 19°C gefallen war. Tatsächlich kamen wir bei Kreuzlingen wieder in Starkregen hinein, diesmal ohne Hagel. Wir fuhren auf den Ottoberg bei Weinfelden, um etwas Aussicht auf die Gewitterzellen zu haben. Wir waren bis auf den Süden regelrecht umzingelt.

Zwischen zwei Gewitterzellen traten über dem Seerücken immer mehr Fallstreifen auf, das bedeutet eine neue Zelle hat sich entwickelt und bringt jetzt dort Starkregen und Wind.

Verbreitet fielen um den Bodensee grosse Regenmengen. Spitzenreiter ist wie erwähnt Meersburg auf deutscher Seeseite mit 100 mm, aber auch in Friedrichshafen wurden mehr als 70 mm gemessen und auf der Insel Mainau mehr als 80 mm. Dies Mengen, die wohlbemerk in rund 3 Stunden gefallen sind, sind wirklich ungewöhnlich und blieben garantiert nicht ohne Folgen.

Schrecksekunde am Seenachtsfest

Danach war die Gewitterjagd beendet, aber auf dem Radar sah ich, dass ein kräftiges Gewitter nun Kurs auf das Arboner Seenachtsfest nimmt. Dort angekommen blieb es letztendlich bei Landregen ohne Hagel und Sturm. Dennoch sorgte das Gewitter wohl bei einigen Besuchern und Organisatoren für eine Schrecksekunde. Um exakt 19:58 – ich stand gerade am Eingang – schlug ein Blitz in der Nähe ein. Die Entfernung betrug maximal einen Kilometer, damit war der Einschlag glücklicherweise nicht im Festgelände, aber doch erschreckend nah. Tatsächlich handelte es sich um einen Einschlag in den See nur 400 bis 500 Meter vom Festgelände entfernt!

Einschlagsort: https://kachelmannwetter.com/ch/blitze/sankt-gallen/20170708-1800z-201707081758540000022101.html

500 Meter weiter südlich hätte der Blitz wahrscheinlich Festbesucher teils schwer verletzt, da hatte das Seenachtsfest dieses Jahr wirklich einen Schutzengel! Jetzt könnte ich noch bewerten, wer heute das bessere Feuerwerk gezündet hat. War es Petrus oder die Arboner? Ich finde Blitze wahnsinnig spektakulär, aber heute geht der erste Platz klar ans Seenachtsfest. Das auf die Musik abgestimmte Feuerwerk fasziniert einfach jedes Jahr aufs Neue und über 20 Minuten lang kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus.

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