Seit Donnerstagnacht liegt eine feuchtwarme und gewitteranfällige Luftmasse über der Ostschweiz. Bereits am Freitagmorgen zogen die ersten kräftigen Gewitter quer durchs Thurgau bis ins nördliche Rheintal. Die vielen Wolken-Erde-Blitze dürften für einige für ein unsanftes Erwachen gesorgt haben. In Mörschwil wurden 10 bis 15 Blitze registriert, die den Boden erreichten. Das ist ziemlich viel für ein halbstündiges Gewitter. Die vielen Blitze sorgten lokal für Schäden: In Weinfelden rückte die Feuerwehr wegen einem Blitzeinschlag in ein Wohnhaus aus, es enstand jedoch kein Brand. Schlimmer traf es Gonten in Appenzell: Ein Stall brannte nach einem Blitzschlag komplett ab.
Tagsüber heizte die Sonne ein, so dass am frühen Abend ein weiteres heftiges Gewitter nahe an Mörschwil vorbeizog. Es entstand bei Sulgen TG und zog anschliessend an den Bodensee über Rorschach bis ins nördliche Rheintal. Die Zugbahn war ähnlich wie am Morgen. Von Mörschwil aus konnte ich die Entstehung gut beobachten:
In der Gewitterzelle fiel laut dem Sturmarchiv von Arbon bis Staad starker Hagel mit Durchmessern bis zu 4 Zentimetern! Anschliessend beruhigte sich das Wetter wieder.
Am Samstag wurde in der Höhe wärmere Luft herangeführt, sodass es in Mörschwil und der Umgebung ruhig blieb. Am Sonntag wurde die Luftmasse wieder etwas instabiler, aber nur knapp ausreichend für Gewitter. Umso überraschender war die Stärke eines gewittrigen Schauers, der am Abend Mörschwil überquerte. In 9 Minuten fielen 14 mm Regen und in einer Stunde 20 mm.