Nach der langen Hitze kam das Wetter dieses Wochenende wieder in Gang. Aus Norden näherte sich langsam eine Kaltfront. Die feuchtwarme Luft in der Schweiz bot guten Nährboden für Gewitter.

Luftdruckverteilung in 5 Kilometern Höhe. Blau markiert ist ein Trog, der auf Wetterkarten als “Delle” in den Druckgebilden zu erkennen ist. Auf dessen Vorderseite steigt das Gewitterpotential. Quelle: wetterzentrale.de

Die Verteilung der Luftmassen über Europa. Blautöne zeigen trocken-kühle Luft, Orangetöne feuchtwarme, gewitteranfällige Luft. Blau markiert ist eine Kalfront die nördlich der Schweiz lag und nur langsam vorwärts kam. Quelle: wetterzentrale.de
Am Samstag bestand durch starken Höhenwind das Risiko teils heftiger, gut entwickelter Gewitter mit kräftigen Sturmböen und lokalen Hagelzügen. Daher wurde eine Wetterwarnung herausgegeben. Etwas unerwartet wurde die Sonneneinstrahlung durch aufziehende Wolken gedämpft und damit auch das Unwetterpotential gesenkt. Mitte Nachmittag zog eine Gewitterfront durch das Appenzellerland und die umliegenden Regionen nach Osten. Heftig waren die Gewitter nur lokal. In Schmerikon am Zürichsee wurde eine Windspitze von 100 Km/h gemessen und auch um den Walensee sowie im Rheintal wurden teilweise um 90 Km/h erreicht. An einigen Orten – insbesondere um Altstätten, stürzen wegen den Sturmböen Bäume um. Verschont wurde besonders der Thurgau: Nur vereinzelt erreichten die Böen knapp Sturmstärke. Kurz später schien bereits wieder die Sonne als wäre nichts gewesen und so konnten diverse Events doch noch bei bestem Wetter stattfinden.
Am frühen Sonntagmorgen zog die nächste Gewitterstaffel über die Ostschweiz. In der kühlen Morgenluft war sie aber vergleichsweise schwach.
Am Sonntag wurde es sonniger und damit auch wärmer als erwartet. Dies führte dazu, dass sich auf einer Linie von Schaffhausen über Kreuzlingen bis auf den Bodensee hinaus Hagelgewitter bildeten. In Kreuzlingen wurden Hagelkörner bis etwa zwei Zentimeter Grösse beobachtet.
Dann entwickelten sich plötzlich auch um Mörschwil Gewitter. Eine kräftige Zelle zog von Bischofszell über das Appenzeller Vorderland bis nach Au im Rheintal. Auch sie hatte Hagel im Gepäck: In Mörschwil waren die Hagelkörner 1.5 bis 2 Zentimeter gross.
Auch in Wittenbach hagelte es kräftig. Die Körner waren sogar noch minimal grösser als in Mörschwil. FM1 spricht von “riesigen Hagelkörnern”. Vermutlich erlebt der schreibende Journalist gerade seinen ersten Sommer in der Schweiz. Der Hagelzug erstreckte sich nach Hagelmeldungen von Meteoschweiz bis nach Au im Rheintal. Auch im Obertoggenburg hagelte es lokal. In Mörschwil dauerte der Spuk nur knapp eine Viertelstunde. Dabei fielen 14 mm Regen.
Die Aussichten: Es wird endlich wieder angenehm kühl. Der Montag ist meist grau und hier und dort wird es kurz nass. Von Dienstag bis Donnerstag zeigt sich immer wieder die Sonne, dies bei 21 bis 24 Grad.