Ein heftiges Gewitter im Bündnerland bewirkte einen grossen Luftdruckunterschied zwischen Chur und dem Mittelland. Deswegen wehte am späteren Nachmittag ein kräftiger Wind im Warngebiet. Sturmböen wurden in St.Gallen mit 78 und in Altenrhein mit gar orkanartigen 109 Km/h gemessen. Diese Werte sind wahrscheinlich durch die Unterstützung eines zeitgleich durchziehenden Gewitters erreicht worden.
Heute war die bodennahe Luftschicht ziemlich trocken und das führte zur weitgehenden Verdunstung des Niederschlags. Dabei kühlt sich die Umgebungsluft ab und sinkt aufgrund der höheren Dichte zu Boden. Läuft dieser Prozess rasch ab, kommt es zu einem starken Fallwind, der sich am Boden ausbreitet.
Es ist nicht das erste Mal, das bei einem heftigen Gewitter im Graubünden starke Böen bis an den Bodensee gemessen werden. Bereits am 6.Juni strömte der Outflow (Wind, der von einem Gewitter wegweht) eines Gewitters im Graubünden durch das Rheintal und brachte in Altenrhein Böen bis 85 Km/h. Dafür wurden wir an diesem Tag von Starkregen und Hagel verschont.
Auch wenn ein Modell einen kräftigeren Outflow in der Region Sarganserland-Chur vorhergesagt hat, war der Sturm am südlichen Bodenseeufer mehr oder weniger unvorhersehbar. Erst eine Stunde vor Beginn wäre eine Warnung möglich gewesen. In Zukunft werde ich bei grösseren Gewittern in der Region um Chur aufpassen.