Am Freitag lag eine sehr warme Luftmasse über der Schweiz. Bereits am Donnerstag wurde die Hitzemarke zum ersten Mal im Jahr 2020 geknackt und am Freitag heizte die Sonne auf 30.8°C ein. Gleichzeitig näherte sich aus Nordwesten eine Kaltfront. Das ist eine typische Gewitterlage, die von feuchter Luft in der Höhe unterstützt wurde. Am Nachmittag zog bereits eine Gewitterfront quer über die Alpen. Später entstanden dann auch in der Region St. Gallen Gewitter. Leider ging es etwas zu rasch und chaotisch los, sodass ich mich nicht gut positionieren konnte. Etwas unerwartet war ein Streifen von Flawil über Bischofszell bis nach Romanshorn zunächst der Hotspot. Der erste Teil der Gewitterjagd war daher eher enttäuschend. Die einzige Ausbeute waren ausgeprägte Fallstreifen durch kräftigen Niederschlag, die ich zwischen Wittenbach und Häggenschwil in Richtung Bischofszell fotografierte:
Kaum war ich zuhause angekommen, ging es noch im bisher verschonten Appenzellerland los. Dieses Mal reichten ein paar Minuten Fahrradfahren. Zunächst zog ein weniger fotogenes Gewitter über die ersten Hügel des Appenzellerlands. Kaum war es abgezogen, näherte sich aus Westen auf derselben Zugbahn ein dichter Regenvorhang.
Das Gewitter auf den letzten drei Fotos produzierte im Rheintal zwischen Hard und Lustenau anschliessend Sturmböen, die einen Baum auf eine Bahnstrecke stürzen liessen. Ansonsten waren die Gewitter nicht besonders heftig. Lokal dürfte etwas Hagel gefallen sein, aber über Schäden ist nichts bekannt.
In der Nacht auf Samstag brachte dann die Kaltfront ergiebigen Regen. Im Thurgau kamen 20 bis 30, an den Voralpen 30 bis 50 mm Regen zusammen. In Mörschwil waren es 33 mm. Auch der Temperaturrückgang war markant, am Samstag wurden nur noch 19.3°C erreicht.