Sonntagnachmittag, 14 Uhr in einem eigenen Land, dem Sittertobel bei St. Gallen. Vor der Hauptbühne des Openairs St. Gallen versammeln sich zum x-ten Mal tausende Musik- und Partybegeisterte, um den Auftritt der Schweizer Mundartband “Hecht” zu sehen. Bekannt ist diese Band zweifellos mit Liedern in den Charts, wie “Charlotta” oder “Kawasaki”. Aber DIE grosse Party verspricht man sich von einer anderen Band, jedenfalls nicht von Mundarttexten. Nein ich habe nichts gegen mundart, ich mag schweizerdeutsche Texte, womöglich weil ich dann die Aussage wirklich verstehe. Aber ich kenne viele, die mit Mundartmusik nichts anfangen können. Alle, die je meine Freude an Mundartmusik nicht verstanden haben: Wärt ihr um 14 Uhr im Sittertobel gewesen, dann hättet ihr eine Gehirnwäsche bekommen! Die Band ist gut, der Zeitpunkt am Sonntagnachmittag in der brennenden Sonne vermeintlich schlecht. Weit gefehlt: Mit ihrer Bühnenpräsenz schafften Hecht die wohl grösste Party des ganzen Openairs. Die Band begab sich mal ins Publikum, mal rief sie dazu auf “das Openair abzureissen”. Das war natürlich nicht ganz ernst gemeint, aber es flogen Petflaschen, Deckel und sonstige ungefährliche Gegenstände durch das Publikum. Hut ab – Hecht – Hut ab.
Zum Wetter: Meine Prognose war leider für den Donnerstag ziemlich daneben. Noch zweit Tage vor dem Festival habe ich für den Donnerstagabend recht sonniges Wetter mit nur einzelnen Schauern prognostiziert. In Wirklichkeit regnete es am Donnersstatabend anhaltend. Nicht nur meine Prognose war völlig daneben: Auch SRF Meteo prognostizierte ein trockenes Openair. Ein Regengebiet konnte unerwartet lang bestehen bleiben und streifte so genau die Ostschweiz. Sonst war die Prognose bereits eine Woche zuvor recht gut: Die anderen drei Festivaltage waren ungewöhnlicherweise von viel Sonne und hohen Temperaturen geprägt. Zurecht fragten sich erfahrene Festivalbesucher: Wo bleibt der Schlamm? Stimmt etwas nicht?
Heute Nachmittag spielt die Schweiz zu einer unmöglichen Zeit, um 16 Uhr, im Achtelfinale gegen Schweden. Während dem Spiel gibt es einen Mix aus Sonne und Wolken. Aber es ziehen erneut einige Schauer und Gewitter durch die Ostschweiz. Die Temperatur liegt bei angenehmen 22 bis 25 Grad.