Ende April verschaffte uns das Wetter nochmals einen Hauch von Winter. Gleich mehrmals schneite es kurz. Eine stärkere Schauerzelle traf ich zufälligerweise auf dem Nachhauseweg am Montagmittag Eingangs Mörschwil an. Anstatt mich ins Trockene zu begeben machte ich einige Fotos:
Die Niederschlagsstreifen fielen mir beim Alberenberg auf. Ich wusste, dass mich der Schauer wohl genau überrollen wird. Anstatt ins Trockene zu flüchten, beobachtete ich den Durchzug.
Der Schauer zog näher und ferne Bäume verschwanden langsam hinter dem Niederschlagsvorhang. War sehr schön anzusehen.
Dann wurde es dunkler und begann kräftig zu schneien.
Das Dorf Mörschwil war kaum mehr zu sehen und der Schnee flog bei Böen bis etwa 50 Km/h beinahe waagrecht daher.
Mehr als ein klein wenig “anzuckern” konnte der Schauer die Landschaft aber nicht.
Nun klagen alle, es sei so kalt. Schauen wir das ganze einmal vom klimatologischen Standpunkt an. Die mittlere Temperatur von 1981 bis 2010 für Ende April liegt bei etwa 10°C. Am Montag wurde ein Tagesmittel von 3.8°C gemessen ( (Maximum+Minimum)/2 ). Somit ist die Temperatur etwa 6°C tiefer als normal. Wenn man aber bedenkt, dass seit Jahresbeginn schon Abweichungen von 10°C ins Positive aufgetreten sind, relativiert sich der Kälteeinbruch doch stark. Und der April war bisher derart warm, dass der Temperaturüberschoss immer noch 1°C beträgt. Vielleicht wird der April durch die späte Kälte dann aber doch noch zumindest leicht unterkühlt.
Was ich damit sagen will ist: Durch den Klimawandel, der gerade in den vergangenen Jahren die Temperaturen wieder stark in die Höhe trieb, sind wir uns wärmere Temperaturen gewohnt als früher üblich waren. Bis vor etwa 20 Jahren traten spätwinterliche Kälteeinbrüche Ende April immer wieder auf. Doch die Zeiten haben geändert. An der Station St.Gallen wurde vor 15 Jahren zuletzt ein solcher Kälteeinbruch aufgezeichnet, dann aber nach Mitte April.