Eine sogenannte Gegenstromlage bringt wieder einmal etwas Abwechslung ins Wettergeschehen. Mancher hätte wohl lieber weiter sonnige Wochenenden gehabt, aber aus Meteorologischer Sicht ist für reichlich Spannung gesorgt.
In der Höhe strömt der Wind aus südlichen Richtungen über die Schweiz. Beinahe könnte man Föhn – also trocken-warmes Wetter erwarten, aber weit gefehlt. Statt im nördlich der Alpen liegt das bodennahe Tiefdruckgebiet südlich davon und damit wehen die Winde in Bodennähe aus Nordosten. Ausserdem zog am Samstag bereits eine Kaltfront aus Nordwesten über die Nordschweiz und kam über den Alpen zum Stehen. Nun befindet sich der Alpenraum an der Grenze zwischen kalter und warmer Luft. Aus Süden wird in der Höhe feuchtwarme Luft herangeführt, aus Norden dagegen kühle Luft. Die warme gleitet jetzt ständig über die kühle Luft auf und es kommt zu anhaltenden Niederschlägen. Die Verdungstungskälte des Niederschlags kühlt die Luft weiter ab. Aktuell liegen die Temperaturen im östlichen Mittelland bei 1 bis 3 Grad und in erhöhten Lagen fällt bereits Schneeregen. Die Schneefallgrenze liegt auf rund 700 Meter über Meer. Eine solche Wetterlage birgt grössere Unsicherheiten.
Ab rund 1000 Meter über Meer dürfte ein weisses Erwachen am Sonntagmorgen recht sicher sein. Lokal kann es bis auf 700 Meter hinunter weiss werden. Am Sonntag lassen die Niederschläge wahrscheinlich nach. Es ist vorwiegend trocken, aber bewölkt und kühl mit Höchstwerten um 5 Grad.