Der Mai 2017 wies an der Wetterstation Mörschwil eine mittlere Temperatur von 15.1°C auf und war damit 1.5°C wärmer als der Normwert zwischen 1981 und 2010. Die Niederschlagssumme lag dagegen mit 102 mm leicht unter dem langjährigen Mittel.
Mit wechselhafter und eher kühler Witterung startete der dritte Frühlingsmonat 2017. Bis am 9.Mai regnete es täglich, wenn auch nicht durchgehend und die Höchstwerte hielten Abstand von der 20-Grad-Marke. Bei 12 bis 17°C war es aber auch nicht wirklich kalt.
Eine klare Nacht sorgte aber am morgen des 10. Mais für tiefe Temperaturen: In Mörschwil wurde eine Lufttemperatur von nur 1.5°C gemessen, wobei es am Boden schon frostig sein kann. Danach wurde es wärmer und es folgten gewittrige Tage. Am 14. Mai gab es in der Umgebung gleich vier Gewitter, die teils ziemlich fotogen waren:
In etwa einer halben Stunde fielen 14.8 mm Niederschlag, was kräftig, aber noch lange nicht ungewöhnlich ist. Aber immerhin war es schon das zweite Hagelgewitter im Jahr 2017 und das im Mai! Der Sommer kommt erst noch. Dafür ist Mörschwil in den vergangenen Jahren meist von Hagel verschont geblieben.
Danach kam der Sommer kurz vorbei. Am 17. und 18. Mai wurden die ersten Sommertage des Jahres mit über 25°C registriert, verglichen mit den vergangenen fünf Jahren eher etwas spät. Nachdem die Temperaturen kurz auf die Normwerte zurückgegangen waren, wurden wir in der letzten Maiwoche mitten in den Hochsommer katapultiert. Von 26. bis 31. Mai wurden sechs Sommertage am Stück registriert bei viel Sonnenschein! Am 28. und 29. Mai schaffte es die Temperatur sogar über die Hitzemarke von 30°C. Mit 30.6°C wurde es so warm wie nie in den letzten fünf Jahren im Mai. Dies mündete am Abend des 29. Mais in starke Gewitter im Appenzellerland, die grosse Regenmengen bis zu 50 mm und Sturmböen bis 80 Km/h brachten. Es kam zu kleineren Überflutungsschäden und bei der Martinsbrücke in St. Gallen stürzte ein Baum auf ein Auto, wobei es glücklicherweise bei Sachschaden blieb. Von Mörschwil aus konnte man das gut zweistündige Blitzfeuerwerk beobachten, wobei viele Blitze hinter den Hügeln oder im Regenschleier waren.
Am 30. Mai war es nicht mehr ganz so heiss und am Abend kam sogar ein abkühlendes Gewitter vorbei. Mörschwil wurde nur gestreift und im kühlen Regen konnte erneut ein tolles Blitzspektakel beobachtet werden – diesmal im Thurgau. Meine fotografische Ausbeute hält sich allerdings sehr in Grenzen. Erstens wusste ich nicht, wie nahe das Gewitter genau war, sodass ich mich nicht zu stark exponieren wollte, zweitens musste ich die Kamera dauernd vor dem Regen schützen und drittens bin ich noch nicht so geübt mit Blitzfotos, weshalb ich ziemlich lange die Einstellungen justieren musste, bis es dann endlich einmal klappte:
In Mörschwil brachte das Gewitter länger andauernden Landregen, der sich auf 9.1 mm summierte. Lokal sind in einem Streifen von Wil bis Romanshorn bis zu 40 mm Regen gefallen, wie in Amriswil und es gab viele Blitze.
Insgesamt wurden 9 Sommertage mit mindestens 25°C registriert, die höchste Anzahl im Mai seit mindestens 2012. Somit liess der Monat viel mehr Sommergefühle aufkommen als beispielsweise der August 2014 mit gerade einmal zwei Sommertagen. Allerdings war dieser – Sie werden es vermutet habe – aussergewöhnlich kühl.
Vorsichtiger Ausblick: Im Juni scheint es voraussichtlich im Mittel zu warm weiterzugehen.