Als Übergangsmonat zwischen Winter und Sommer ist der April als launischer Monat bekannt. Mal scheint die Sonne und kurz später regnet es bereits wieder. Dieses Jahr war das ganz anders. Der April 2020 war sehr hochdruckbestimmt. Deshalb ist es kaum überraschend, dass er mit einer Durchschnittstemperatur von 12.1°C in Mörschwil rund 3 Grad wärmer als die Klimanorm. Dazu fiel mit 29 mm nur etwa ein Drittel der üblichen Niederschlagsmenge. Damit fehlt nun im Jahr 2020 bisher beinahe ein gesamter Monatsniederschlag.
Nach einem Kälteeinbruch im letzten Märzdrittel startete der April kalt, sehr kalt: Am Morgen des 1. April wurden -5.2°C gemessen. Im vergangenen Winter wurde es übrigens nie kälter. Ein Blick ins acht Jahre umfassende Datenarchiv zeigt, dass dies die tiefste Apriltemperatur seit mindestens 2012 ist. Im letzten Märzdrittel, also etwa zur selben Zeit, wurden im Jahr 2018 schon -6.1 und im Jahr 2013 -5.0°C gemessen. Auch tagsüber verharrte die Temperatur trotz viel Sonnenschein im einstelligen Bereich. In den folgenden Tagen wurde es wärmer: Ab dem 7. vermittelten Höchstwerte von 20 bis 23 Grad Frühlingsgefühle. Für den April war das Temperaturniveau höher als üblich. Am 13. April kündigte ein Gewitter eine kurze markante Abkühlung um 10 Grad an. Die Regenmenge blieb mit 6 mm allerdings bescheiden. Der 15. April brachte dann sogar noch einmal Frost. Danach wurde es wieder markant wärmer mit 18 bis 23 Grad. Erst in den letzten Tagen des Monats stellte sich wechselhafte Witterung ein: Es fielen immerhin noch 23 mm Regen.
Ausblick: Zunächst erwartet uns ein warmes Wochenende. Am Sonntag sind die Wolken bereits zahlreicher und am Morgen kann es stellenweise wenig regnen. Am Montag kommt es dann aus Norden zu einem kräftigen Kaltluftvorstoss. Da die Luftmassengrenze ziemlich genau über der Schweiz zu liegen kommt, ist eine Prognose schwierig. In der Nacht auf Dienstag sinkt die Schneefallgrenze auf 1000 bis 600 Meter. In erhöhten Lagen könnten also einige Mai-Schneeflocken gesichtet werden.