Die seit April anhaltende Dauerwärme und Trockenheit hielt auch im Juni an. Daher besteht in der Ostschweiz eine mässige bis erhebliche Waldbrandgefahr. Im Vergleich zur Restlichen Schweiz stehen wir aber noch gut da: Im Bünderland ist die Waldbrandgefahr gross, in der Westschweiz und im Tessin erheblich.
Der Juni war deutlich zu warm: Mit 19.0°C im Mittel war der Monat rund 2 Grad wärmer als im Mittel von 1981 bis 2010. Oft war es sonnig und trocken und nur dank einem Starkregenereignis zur Monatsmitte kamen mit 107 mm etwa 85% des normalen Monatsniederschlags zusammen. Dieser Wert dürfte in der Umgebung aber stark schwanken wegen lokalen Gewitterregen.
Der erste Sommermonat startete warm mit Höchstwerten zwischen 25 und 29.1°C.
Vom 12. bis 13. Juni stellte sich mit schwülwarmer Luft und einer Gegenstromlage eine potentielle Starkregenlage ein. Erstmals seit langem wurden verbreitet mehr als 30 mm Regen gemessen. Mit lokal kräftigen Gewitterregen kamen im Oberthurgau, Fürstenland-Bodensee und Appenzellerland verbreitet 50 bis 80 mm in 24 Stunden zusammen. Spitzenreiter ist Amriswil mit 95 mm, was dort doch ziemlich aussergewöhnlich sein dürfte. Auch St. Gallen erhielt mit 87 mm viel Regen, Mörschwil wurde von den Gewittern mehr umkreist, sodass hier “nur” 58 mm fielen.
Der 13. Juni mutete schon beinahe herbstlich an mit vielen Wolken, Regen und gerade einmal 15 Grad. Danach feierte die Wärme ihr Comeback mit 23 bis 26 Grad, auch wenn eine kleine Störung einmal kurz wenig Regen brachte. Doch auch am 20. Juni kurz vor dem höchsten Sonnenstand wurde die Hitzemarke mit 29.7°C verfehlt. Auf den 22. Juni zog eine Kaltfront praktisch ohne Regen über die Ostschweiz. Immerhin brachte sie viele Wolken mit sich und die Temperatur verfehlte sogar die 20 Grad-Marke um einige Zehntelgrade.
Damit wurde ein angenehm temperiertes, aber sehr sonniges Wochenende eingeläutet. Dank Bise lagen die Tageshöchstwerte trotz intensivster Sonneneinstrahlung gerade einmal bei 22 Grad. Das gab es in den vergangenen Sommern zu selten!
Am 28. Juni regnete es perfekt auf den ersten Abend des Openairs St. Gallen länger anhaltend und so verhinderet Petrus heldenhaft das Extreme: Ein trockenes Openair St. Gallen. Die letzten Tage des Monats waren wieder sehr sonnig mit ansteigenden Temperaturen. Doch die Hitzemarke blieb bis zum Monatsende knapp unerreicht. Ironischerweise warten wir im äusserst warmen Frühling bis Frühsommer 2018 so lange auf einen Hitzetag wie seit mindestens sechs Jahren nicht mehr. Grund dafür ist, dass die Wärme ungewöhnlich lang anhaltend, aber ohne extremen Temperaturschwankungen verläuft. So ist es dauerwarm, aber nie extrem heiss. Vielleicht liegt darin die Rettung vor einem Hitzesommer?