Akutell tut sich noch nichts in der Ostschweiz, während ein schweres Gewitter derzeit östlich von Stuttgart wütet. Kein Wunder: Die Taupunkttemperatur (Wenn die Luft auf die Taupunkttemperatur abkühlt, kondensiert das gasförmige Wasser in der Luft) ist heute deutlich geringer als gestern. Gestern erreichte sie 18°C, heute maximal 16°C, akutell beträgt sie sogar nur noch 12°C. Da das Gewitterpotential unter Anderem von der Temperatur und Luftfeuchtigkeit abhängt, ist der Taupunkt ein Gewitterrisikomass. Allerdings kann man nicht sagen, dass sich z.B. ab 17°C Gewitter bilden, das hängt stark von der Jahreszeit und weiteren Einflüssen ab. Je höher der Taupunkt, desto WAHRSCHEINLICHER sind Gewitter. Ein guter Vergleich liefert in der Regel der Vergleich mit dem Vortag. Bildeten sich am Vortag Gewitter bei einem Taupunkt von 18°C (wie gestern), werden sich bei 12-16°C, (wie heute) eher keine Gewitter bilden. Folglich ist das Unwetterrisiko wesentlich geringer, als ich das heute Mittag vorhersagte.
Ein weiteres Indiz für das Ausbleiben von Unwettern ist die Dynamik der Regenzellen in der Ostschweiz. Derzeit gibt es im Graubünden und zwischen dem Walensee, sowie dem Hinterrhein einzelne kleine Schauerzellen, die sich aber rasch wieder auflösen. Im Normalfall treten Unwetter dann auf, wenn sich Schauerzellen rasch verstärken und vergrössern, bzw. zu Gewittern werden. Die rasche Auflösung deutet auf fehlende Energie und somit auf ein geringes Unwetterpotenzial. Trotzdem sollten Sie ab und zu den Niederschlagsradar oder meine Warnungen anschauen.