Nach der Wasserhosensichtung gab es gestern kurz vor Mitternacht gleich noch ein Gewitter mit fotogenen Blitzen:
Nach einer kurzen Nacht ging es nach 5 Uhr schon wieder weiter an den Bodensee nach Horn, um eventuell weitere Wasserhosen zu sehen. Der Bodensee war mit 21°C im Vergleich zur Luft mit knapp 10°C in Mörschwil sehr warm, was für Labilität sorgte. Ein abziehender Trog und ein konvergentes Windfeld liessen Hoffnung aufkommen.
Es zogen immer wieder Schauer, durch das warme Seewasser generiert, vor mir über den See. Nach einer Stunde sah der Himmel hinter Arbon vielversprechend aus:
Die beiden trichterartigen Strukturen entpuppten sich aber als langweilige Wolkenfetzen. Als die Schauerzelle weiterzog, konnte ich deutliche Rotation der Wolkenfetzen ausmachen. Und tatsächlich entwickelte sich eine Trichterwolke bzw. ein Funnel wie Sturmjäger dazu sagen. Sie konnte aber nicht bis zur Seeoberfläche auskondensieren und ist damit anders als gestern keine Wasserhose.
Danach zog der Trichter nach rechts und löste sich auf. Er war von 7:05 bis 7:14 also während 9 Minuten sichtbar.
Wasserhosen bilden sich wenn der See wärmer als die Luft ist und Schauer über ihn ziehen. Sie können auch direkt von ihm generiert werden wie heute. Durch das Zusammenlaufen von verschiedenen Winden entsteht Windscherung, die eine Schauerzelle in Rotation versetzt und manchmal pflanzt sich die Rotation nach unten fort. Durch den tiefen Luftdruck im Innern des rotierenden Schlauchs, kondensiert der Wasserdampf und eine Wasserhose wird sichtbar.