Am Dienstag war der Auftakt zur Gewittersaison 2016. Die Lage, der ich zuerst nicht einmal Aufmerksam geschenkt hatte, entpuppte sich als ziemlich interessant. Am Mittag fielen mir linienartig angeordnete Einzelzellen nördlich des Bodensees auf, die genau in meine Richtung zogen. Nachdem ich mir aktuelle und prognostizierte Wetterdaten eingeholt habe, stand fest, dass der unspektakulär anmutende Tag doch noch recht interessant werden dürfte.
Die Zellen verclusterten in der Folge im Bodenseegebiet und Abwinde, die von den Zellen wegströmten sorgten in der labilen Atmosphäre für die Entwicklung neuer Zellen. In St.Gallen hagelte es kurz, wobei die Korngrössen maximal geschätzt einen Zentimeter betrugen.
Die Gewitter liessen die Temperaturen rasch um bis zu 7°C sinken, weshalb ich keine weiteren Ereignisse erwartete. Doch am späteren Nachmittag gab es noch einen überraschenden Nachschlag. Bei der Betrachtung des Niederschlagsradars staunte ich nicht schlecht, als eine kräftige Zelle nahe Flawil zu sehen war. Folglich wurde eine Unwetterwarnung für das künftige Einzugsgebiet herausgegeben, womöglich aber schon zu spät.
Im Kern der Zelle betrug die Niederschlagsintensität >100 mm/h, was haufig mit Hagel einhergeht. Zudem scherte die Zelle leicht nach rechts von der üblichen Zugbahn aus.
Scheinbar hat es in Degersheim ziemlich gehagelt. Es seien im Wald noch am Mittwochmorgen Hagelkörner zu sehen gewesen. Genauere Infos insbesonder über die Grösse des Hagels sind noch nicht vorhanden.