Dies ist ein vorläufiger Wetterrückblick, der falls es noch Änderungen gibt, oder falls ich Fehler entdecke bis am 2. Januar nochmals aktualisiert wird.
An der Wetterstation Mörschwil war das Jahr 2013 mit einer mittleren Temperatur von 10.2°C um 0.7°C kälter als das Jahr 2012. Auch beim Niederschlag habe ich ein Defizit verzeichnet, allerdings gab es mit 1275 mm nur 6% weniger Niederschlag, als im Vorjahr und die Anzahl der Tage, an denen Niederschlag fiel war dieses Jahr auch etwas geringer. Bei den Sommertagen (Temperaturmaximum über 25°C), den Hitzetagen (Temperaturmaximum über 30°C) und den Frosttagen (Temperaturminimum unter 0°C) gab es kaum Unterschiede zwischen den beiden Jahren. Die diesjährige Anzahl an Eistagen (ganztags Temperaturwerte unter dem Gefrierpunkt) war allerdings nur halb so gross im Vergleich zum 2012 – es gab nur 9 Eistage.
Das Jahr 2013 startete eher mild und wechselhaft, gegen Mitte Januar wurde es dann zunehmend kälter, begleitet von teils kräftigen Schneefällen. Am 19. verursachte eine Warmfront abends Eisregen bei -1°C, doch glücklicherweise blieben die Strassen, soviel ich weiss frei. In den letzten Tagen des Monats wurde es rasch mild und bei kräftigem Südwestwind stieg die Temperatur am 30. auf 15°C. Am 31. gab es abends Sturmböen, wobei in Geschützter Lage an meiner Wetterstation eine Böe von 54 Km/ h gemessen wurde. Zum Vergleich: Eine Böe von 54 Km/ h ist dort etwa 2 Mal im Jahr zu erwarten.
Im Februar folgte dann immer wieder Schnee. Anfangs schmolz er bei milden Temperaturen rasch wieder, in der zweiten Februarwoche sank die Temperatur aber und es gab wieder viel Neuschnee. Am 9. und am 10. lagen in der Bitzi 27 cm der weissen Pracht. Dazu wurde es nachts mit bis zu -11°C eisig kalt. Danach wurde es wieder milder und der Schnee ging in Regen über. Im letzten Drittel setzte sich aber wieder Kaltluft mit etwas Schnee durch.
Anfangs März wurde es immer milder und der Schnee schmolz dahin. Mit einer Höchsttemperatur von 17°C wurde es dann schon frühlingshaft. Am 10. zog schon das erste Gewitter des Jahres über Mörschwil und leitete wieder sinkende Temperaturen und Regen ein. Um die Monatsmitte fiel dann auch schon wieder Schnee. Danach wurde es etwas milder, bevor es im letzten Drittel nochmals eine geballte Ladung Neuschnee gab. Am 26. fielen in 24 Stunden 15 cm Schnee und folglich gab es ein Verkehrschaos. Auf der Stadtautobahn St.Gallen kam es wegen gefrierendem Wasser auch zu einer Massenkarambolage.
Im April schmolz der Schnee aber rasch dahin, doch wir verblieben unter einer Hochnebeldecke. In der zweiten Woche wurde es deutlich milder, dafür fiel ab und zu Regen. Danach wurde es endlich richtig Frühling – ja beinahe Sommer. Bei sonnigem Wetter konnten wir vom 14. bis am 18. warmes Wetter geniessen. So reichte es am 18. auch schon für den ersten Sommertag mit 25.5°C. Aber der Winter war immer noch nicht vorbei und nach kräftigem Dauerregen mit 43 mm am 19. schickte er uns nochmals 6 cm Schnee auf den 20. Dieser war nass und sehr schwer, sodass mehrere Bäume umstürzten und die Feuerwehr viel zu tun hatte. Danach wurde es wieder milder, doch es gab keinen Sommertag mehr.
Der Mai startete mit angenehm warmem Wetter, doch am Abend des 2. zog ein starkes Gewitter über Mörschwil und lieferte mit 19.8 mm in einer Stunde die bisher höchste Stundensumme seit Messbeginn am Weihnachtstag 2011. In den Nachbarorten kam es zu überfluteten Kellern, doch Mörschwil blieb verschont. Nach einer Schönwetterlage folgte am Abend des 9. ein weiteres Gewitter, das allerdings deutlich schwächer ausfiel. Danach regnete es zeitweise und ausser vier Tagen Schönwetter um die Monatsmitte war der Mai regelrecht „verschifft“. Seine Niederschlagssumme betrug 176 mm und wurde nur vom Juni 2013 mit 225 mm getoppt.
Vom 31. Mai bis am 2. Juni folgte intensiver Dauerregen – in diesen 3 Tagen fielen in Mörschwil 104 Liter Niederschlag auf jeden Quadratmeter. Dementsprechend stand mindestens ein Keller unter Wasser und im Goldach- und Steinachtobel gab es Erdrutsche. Während die Erdrutsche im Steinachtobel meist klein waren, ging im Goldachtobel ein grosser Erdrutsch nieder, riss Bäume mit sich und machte den Weg in die Lochmüli unpassierbar. Zudem standen mehrere Felder unter Wasser. Danach folgte eine Schönwetterlage, doch am späten Abend des 9. wurde diese durch ein kräftiges Gewitter mit 14 mm Niederschlag in einer Stunde beendet. In der Nacht auf den 10. regnete es intensiv weiter und in 24 Stunden fielen 52 mm. Am 11. gab es nochmals einen kräftigen Schauer. Am 16. begann eine erste Hitzewelle, die am 18. Juni ihren Höhepunkt mit 35.6°C hatte. Abends schossen dann gewaltige Gewitterwolken in den Himmel und es kam zu Sturmböen bis 90 Km/ h, Hagel um 1 cm und Starkregen bis 16 mm in einer Stunde. Während es bei uns keine nennenswerten Schäden gab (ausgenommen zahlreiche abgebrochene Äste und einzelne umgestürzte Obstbäume), wurde das wenige Kilometer östlich liegende Rorschach schwer getroffen. Auch grosse Bäume hielten dem Sturm nicht stand und sogar eine sehr Sturmresistente Pappel wurde gebrochen (tagblatt.ch). Am Bodenseeufer gab es Schäden, die meiner Meinung nach nur von Orkanböen um 120, vielleicht sogar 130 Km/ h verursacht werden können. Am 20. leiteten kräftige Westwinde mit Sturmböen und 49.7 Km/ h an meiner Wetterstation kühleres und regnerisches Wetter ein, das sich bis zum Ende des Monats hielt. Wie ich schon vorher geschrieben habe, war der Juni 2013 mit seinen 225 mm Niederschlag der niederschlagsreichste Monat seit Messbeginn.
Anfangs Juli wurde es dann wieder milder und am 6. begann eine traumhafte Hochsommerwetterlage. Über 2 Wochen lang fiel kein Regen. Nach einem kurzen Schlechtwettereinbruch um den 24. bahnte sich eine markante Hitzewelle an. Den Höhepunkt erreichte sie am 28. Juli, als die Temperatur nach einer Tropennacht auf bis zu 37.5°C stieg (dies ist der aktuelle Temperaturrekord). Am 29. wurde es aber markant kühler und die Temperatur stieg „nur noch“ auf maximal 20.3°C, wobei dieser Wert wahrscheinlich vor dem Eintreffen der Kaltfront, d.h. kurz nach Mitternacht gemessen wurde.
Die letzten zwei Tage des Monats waren wieder sonnig und anfangs August gab es eine weitere Hitzewelle mit bis zu 35.1°C am 2.Am 6. kam es nach einem Hitzetag abends zu einem heftigen Gewittersturm mit schweren Sturmböen bis 95 Km/ h. Sogar an meiner Wetterstation wurde in geschützter Lage eine Böenspitze von 58.8 Km/ h gemessen und liegt damit nur wenige Km/ h unter der höchsten bisher gemessenen Spitzenböe von 64 Km/ h. Zum Glück kam es nur zu geringen Schäden in der Region. Aber es wurden in Mörschwil mehrere Bäume entwurzelt, von denen zum Glück soviel ich weiss keiner Sachschaden verursachte. Nach kühlerem und regnerischem Wetter folgte im zweiten Drittel eine Schönwetterphase, doch die Temperatur blieb unter dem Hitzetagniveau von 30°C. Ausser drei Schlechtwettereinbrüchen blieb es bis zum Monatsende einigermassen sommerlich.
Das Wetter im September lässt sich schön in drei Teile aufteilen: Das erste Drittel war von sommerlichem Wetter geprägt, das zweite Drittel war verregnet und eher kühl und das letzte Drittel war meist sonnig und normal warm.
Die ersten zwei Oktoberwochen waren eher kühl und am 11. reichte es sogar für Schneefall, doch es blieb grün. Nach kräftigem Regen in der Nacht vom 15. auf den 16. begann ein prächtiger „Altweibersommer“. Es gab zwar ab und zu etwas Regen, doch meist war es trocken und warm. Der 28. wurde sogar zu einem letzten Sommertag mit 26°C.
Im ersten Novemberdrittel war das Wetter wechselhaft, mild und windig. Am 10. gab es mittags Sturmböen bis 80 Km/ h (71 Km/ h mit dem Handwindmesser) bzw. 42 Km/ h an meiner Station, bevor es in der Nacht auf den 11. schneite. Doch auch dieses Mal setzte der Schnee nicht an. Das zweite Drittel war geprägt von trockenem Wetter, allerdings verblieben wir unter zähem Hochnebel. Danach ereignete sich ein erster Wintereinbruch mit 2 cm Schnee am 21. und am 22. Allerdings regnete es bald wieder, bevor sich am 25. ein nächster kleiner Wintereinbruch vollzog, doch mehr als 4 cm gab es auch nicht. Danach blieb es winterlich kalt bis zum Monatsende.
Der letzte Monat des Jahres startete mit einem recht stabilen Hochdruckgebiet, das nur am 6. kurz verdrängt wurde. An diesem Tag fiel einen Zentimeter Schnee und das war alles für den ganzen Dezember! Dazu gab es morgens Sturmböen vom Sturmtief Xaver, welches in Deutschland orkanartige Böen brachte. Danach setzte sich das Hochdruckgebiet wieder durch und es blieb recht stabil bis Weihnachten. Nur am 14. und am 20. regnete es etwas. Anfangs war es kalt, später wurde es dann aber mild, bevor es vor Weihnachten mit kräftigem Föhn sehr mild wurde. An Weihnachten wurden maximal 15.0°C gemessen und es gab in der Heiligen Nacht Föhnböen bis 49 Km/ h an meiner Station und auf freiem Feld wahrscheinlich bis 80 Km/ h. Am Stephanstag gab es Schneeregen, doch es blieb grün. Bis zum Jahresende war es mild und von Schnee keine Spur.
Speziell am Jahr 2013 war der lange Winter mit dem vielen Schnee, der intensive Gewitterregen am 2. Mai, der ergiebige Dauerregen Ende Mai/ Anfangs Juni, die markanten Hitzewellen und die zwei Gewitterstürme im Sommer und der ausgesprochen schneearme Dezember.