Lange sah es so aus, als würde der Juni kühler sein als im langjährigen Mittel. Doch trotz wechselhafter Witterung erreichte die Temperatur fast den üblichen Wert. Mit durchschnittlich 16.6°C war der Monat lediglich wenige Zehntelgrade kühler als das langjährige Mittel 1981 bis 2010. Trotzdem war seit 2012 nur der Juni 2013 noch eine Spur kühler. Beim Niederschlag gab es keine Überraschung: Die gefallenen 184 mm übertreffen den Normwert um satte 40 Prozent.
Mit 7.3°C startete der Monat recht kühl. Doch die kräftige Juni heizte in den ersten Tagen auf sommerliche Nachmittagstemepraturen ein. Am 4. Juni stellte die Wetterlage nachhaltig um. Höhentiefs, auch Kaltlufttropfen genannt, irrten etwa zwei Wochen lang ziellos über Mitteleuropa umher und sorgten für wenig Sonne, kühle Temperaturen und Regen. Die Tageshöchstwerte lagen meist bei 15 bis 20 Grad und damit 2 bis 7 Grad tiefer als üblich. Am kühlsten war der 6. Juni mit nur 12.9°C. Bisher war es seit dem Jahr 2012 erst einmal minimal kühler im Juni, nämlich 12.3°C am 12. Juni 2012.
Am 10. Juni fiel kräftiger Regen: In Mörschwil kamen an diesem Tag 30 mm Wasser vom Himmel. Vom 20. bis zum 25. stellte sich schliesslich doch noch stabiles Hochdruckwetter ein. Dabei kam dann auch die Sommerwärme zurück. Am 24. wurde mit 27.5°C der Monatshöchstwert gemessen. In den letzten Tagen des Monats kam wieder Bewegung ins Wettergeschehen. Am Freitagmorgen zogen Gewitter mit vielen Erdblitzen vom Thurgau bis ins Rheintal und führten lokal zu Schäden wegen Blitzeinschlägen. Am späten Nachmittag entwickelten sich erneut kräftige Gewitter. Eines davon verfehlte Mörschwil nur knapp: Am Bodenseeufer gab es Hagelschlag mit Korngrössen von 3 bis 4 Zentimeter! Am 28. und 29. zogen kräftige Regenschauer über Mörschwil und die Umgebung. Es fielen 43 mm Regen, davon 20 mm in einer einzigen Stunde.