Feuchtigkeit, Labilität, Sonneneinstrahlung und kaum Wind sind die “idealen” Voraussetzungen für ergiebigen Gewitterregen. Meist trifft es nur wenige, aber dort schüttet es dann wie aus Kübeln. So geschah es heute im Dreieck St. Gallen-Rorschach-Romanshorn. Gestern wurde die Region von Gewittern verschont, während andernorts grosse Regenmengen vom Himmel kamen. Heute entwickelte sich nach einem sonnigen Tag am Abend eine Gewitterzelle über dem Appenzeller Vorderland und verlagerte sich in Richtung Mörschwil. Der dichte Regenvorhang liess die zu erwartenden Wassermassen erahnen. Dann schüttete es wie aus Kübeln, bis die beinahe ortsfeste Gewitterzelle nach einer Dreiviertelstunde zusammenfiel. Der Abwind des Gewitters gab auch der umgebenden, feuchten und instabilen Atmosphäre einen Impuls, sodass sich gleich neue Gewitter nördlich davon entwickelten. Auch dabei regnete es intensiv.
Grösste Stundensummen (Niederschlag) Mittwochabend:
- Mörschwil-Bitzi 40.2 mm
- Häggenschwil 29 mm
- Amriswil 24 mm
Die 40 mm in Mörschwil waren ein sehr lokales Maximum. In St. Gallen wurde nur eine Stundensumme von 10 mm gemessen und in Altenrhein blieb es praktisch trocken. Solch massive Unterschiede auf kleinem Raum sind aber für Gewitter ganz normal und sie sind deswegen so schwer vorhersagbar. Das Gewitter brachte übrigens auch Hagel, aber nur etwa 0.5 bis 1 cm gross. Aber Starkregen vermischt mit viel Kleinhagel ist bei Landwirten gefürchtet, da diese Kombination oft Schäden anrichtet.
Meine Warnung schätze ich als korrekt ein: Am Mittwoch ab dem Mittag zuerst am Jura und Voralpen, dann auch im Mittelland lokal kräftige Gewitter mit Starkregen (20-40 mm), kleinem Hagel (um 1 cm) und Sturmböen (<80 Km/h). Die Hauptgefahr stellen klar lokale Überflutungen dar.