Noch bis am späten Nachmittag habe ich nur vor einzelnen Gewittern gewarnt. Durch eine Konvergenz (zusammenlaufende Winde) entstanden dann doch heftige Gewitter im zentralen Mittelland, wobei neben mittlerem Hagel lokal 40 bis 70 mm Starkregen in 2 Stunden fielen. Auch am oberen Zürichsee entwickelten sich kräftige Hagelgewitter. Der vom Gewitter wegströmende Wind (=Outflow) hob die energiegeladene Luftmasse im Thurgau an, sodass sich eine Gewitterlinie bildete, die in der Folge nach Nordwesten zog. Sie sorgte ebenfalls für kräftigen Regen und Hagelzüge. Zeitgleich entwickelte sich auch im Rheintal ein heftiges Gewitter, das bis an den Bodensee zog und später auch Teil der Gewitterlinie wurde. Bei diesem Gewitter sollen in Rebstein im Rheintal Hagelkörner mit 3 bis 4 Zentiemter Grösse gefallen sein.
Hagelzüge Ostschweiz vom 30.5.2018 (ungefähr)
Uznach/Umgebung : bis 2.5 cm
Wil-Kreuzlingen: um 2 cm
Sennwald-Heiden-Altenrhein: 2 bis 4 cm
Speicherschwendi/Untereggen: unbekannt, wahrscheinlich um 1 cm
Gossau: unbekannt, wahrscheinlich um 1 cm
Die einzige Wetterstation von Meteoschweiz mit bedeutenden Regenmengen war Salen-Reutenen mit 33 mm, davon 30 in einer Stunde. Wahrscheinlich kamen aber im Thurgau an einigen Orten 40 bis 50 mm Regen zusammen, was in ein bis zwei Stunden meist zuviel Wasser ist. Eine untergeordnete Rolle spielte heute der Wind. Der Grund dafür war die nicht allzu trockene Grundschicht, sodass der Niederschlag weniger verdunstet. Trotzdem kam es an der Gewitterfront mit etwas Windscherung lokal zu Sturmböen, wie am Seerücken in Salen-Reutenen und Steckborn mit 75 bis 80 Km/h.
Eine kleine Sturmjagd führte über den Hohfirst/Waldkirch nach Amriswil und dann zurück. Dabei konnte die erste kleine fotografische Ausbeute der Gewittersaison 2018 erzielt werden, bis die Bilder bereit für den Upload sind, dauert es noch ein zwei Tage.