Nach dem kalten Winterende und etwas verspäteten Frühlingsanfang kam im April die Wärme. Und sie ist geblieben. Der Mai brachte in diesem Jahr bereits den Frühsommer. Mit 16.2°C war er rund 2.5°C wärmer als ein durchschnittlicher Mai zwischen 1981 und 2010. Für meine eigene Messreihe ab 2012 war der Mai der bisher wärmste.
Trotz der markanten Wärme blieben aber auch Niederschläge nicht aus. Die gefallenen 122 mm waren für die Natur nach dem trockenen April ein Segen. Allerdings kamen die Niederschläge nicht durch anhaltenden Landregen zustande sondern durch lokale, teils kräftige Gewitterregen, sodass sich in der Umgebung erhebliche Unterschiede zeigen dürften. An meiner Wetterstation jedenfalls lag die Niederschalgsmenge ziemlich genau im Soll.
An 9 Tagen stieg die Temperatur über die Sommermarke von 25°C – für einen Mai ist das ziemlich oft. Auf die gleiche Anzahl brachte es auch der letztjährige Mai. Die Hitzemarke bleibt dieses Jahr aber noch unangetastet.
Viel Sommerwetter, kräftige Gewitter und Tornado
Bis am 12. Mai war es ziemlich trocken. Nur am 10. fiel ein Milimeter Regen und mit meist 17 bis 25 Grad war es recht warm. Ab dem 13. Mai gab es eine deutliche Abkühlung mit Gewittern und am 14. fielen in wenigen Stunden ergiebige 27 mm Regen – ein Segen für die Natur. Da auch in der Höhe eine bedeutende Abkühlung stattfand konnte sich die Labilität halten und so kam es am 15. Mai bei gerade einmal 17 Grad zu einem heftigen Gewitter über Mörschwil und der Umgebung. In einer Stunde fielen 23.3 mm Niederschlag (Platz 5) und viele Blitze zuckten am Himmel. Beim Schloss Watt in Mörschwil wurde anscheinend eine Pappel vom Blitz getroffen, welcher auf ein benachbartes Schild übersprang und ein Loch in den Boden sprengte. Viel spektäkulärer aber ist ein Tornado bei der Brumenau in Wittenbach zuvor möglicherweise von Nordosten nach Südwesten über das Steinachtobel gezogen ist. Da Ereignis ist per Video von mehreren Personen dokumentiert worden, allerdings lässt sich daraus nicht ableiten, ob der Wolkenschlauch den Boden berührte. Dank möglichen Windspuren in einer hohen Wiese sowie eines Zeugenberichts, wonach Äste in die Luftgeschleudert und hundert Meter weggetragen worden seien ist tatsächlich von einem Tornado-Touchdwon gerade mal zwei Kilometer von meiner Wetterstation entfernt auszugehen. Es handelte sich aber nur um ein schwaches Exemplar mit Windgeschwindigkeiten zwischen 60 und 120 Km/h.
Zum Video von 20 Minuten: http://www.20min.ch/schweiz/ostschweiz/story/Windhose-zieht-ueber-Wohngebiet-21143580
Anders als im Titel geschrieben zog der Tornado nicht über bewohntes Gebiet, sondern über das Steinachtobel.
Die kühle Phase mit 12 bis 17 Grad war aber nur von kurzer Dauer. Bereits ab dem 18. wurde es wieder wärmer. Am 23. Mai ergoss sich ein ergiebiger Gewitterregen mit kleinem Hagel über Mörschwil. Die Zelle war nur sehr lokal, aber bewegte sich kaum vom Fleck, sodass an meienr Wetterstation 40.2 mm in einer Stunde gemessen wurden. Zwei Kilometer entfernt fiel meist nicht einmal die Hälfte davon. Diese Stundensumme belegt nun Platz 2 seit 2012. Die letzte Woche war wie im Vorjahr sommerlich warm und teils gewittrig mit 24 bis 29.7 Grad. Für einen ersten Hitzetag reichte es anders als im Vorjahr noch nicht.
(Fotos von einer Sturmjagd am 30. Mai, aufgenommen bei Hohfirst/Waldkirch)