Intensiver Regen in der Nacht auf Freitag

Am vergangenen Donnerstagmorgen zog eine Kaltfront über die Schweiz. Neben einem beträchtlichen Temperatursturz von rund 7 auf 1°C in kurzer Zeit brachte sie auch Windböen. Auf dem Seerücken in Salen-Reutenen wurde eine orkanartige Böe von 113 Km/h gemessen. Um Mörschwil herum lagen die Böenspitzen bei 70 bis 80 Km/h.

Nach längeren trockenen Abschnitten setzte an einer Luftmassengrenze am Abend intensiver Niederschlag ein. Über mehrere Stunden hinweg erreichte die Intensität 6 bis 8 mm pro Stunde, was im Winter aussergewöhnlich ist. Kältere Luft kann weniger Wasserdampf aufnehmen, als wärmere und so regnet es im Sommer viel heftiger als im Winter. Niederschlagsraten von über 5 mm pro Stunde sind im Winter selten, höchstens das Sturmtief “Andrea” im Januar 2012 könnte da seit Beginn meiner Messreihe kurzzeitig mitgehalten haben.

Der intensive Niederschlag dauerte bis in die Nacht an. Im Appenzellerland und den angrenzenden Gebieten kamen verbreitet 30 bis 50 mm Niederschlag in 12 Stunden zusammen. Meine Wetterstation registrierte in 24 Stunden sogar 63.5 mm. Es handelt sich dabei um die zweitgrösste 24-Stundensumme seit Messbeginn vor bald 6 Jahren und das im normalerweise recht trockenen Dezember! Die grossen Regenmengen flossen auch nicht ohne Probleme ab. Um Mitternacht waren auf den Strassen teilweise richtige Bäche, da die Wiesen das Wasser nicht mehr aufnehmen konnten. Die Fahrnstrasse in Mörschwil war an der tiefesten Stelle überschwemmt, immerhin kam der Bus noch durch. In Horn zeigte sich am Folgetag auf einer Wiese neben der Eisenbahnlinie ein richtiger See, wobei auch einige Schrebergärten unter Wasser gesetzt waren. In höheren Lagen fielen die Niederschläge als Schnee und so wurden auf dem Säntis 75 Zentimeter Neuschnee gemessen.

Wieso wurde vor dem Ereignis nicht gewarnt? Für mich war der Donnerstag generell ein Tag, der völlig anders kam, als ich ihn erwartet hätte. Am Morgen traute ich meinen Augen nicht, als es schneite, anstatt den etwa 4, 5 Grad, mit denen ich gerechnet hätte. Auch dass es tagsüber kalt bleiben würde, hätte ich so nicht erwartet. Intensive Niederschläge zeichneten sich am Donnerstagmorgen ab, aber ich hatte nicht damit gerechnet und schaute mir die Wetterkarten nicht mehr an. Um Mitternacht gab ich noch eine Warnung heraus (war vorher nicht zuhause), doch diese dürfte kaum etwas genützt haben.

 

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