Nachdem der Oktober als erster Monat seit langen wieder einmal deutlich zu kalte Witterung brachte, drückten kurze Südwestlagen und eine starke Föhnlage das Temperaturmittel des Novembers wieder über den Normwert.
Die mittlere Temperatur lag bei 5.1°C und damit 0.7°C über dem Mittelwert von 1981 bis 2010. Verglichen mit dem Mittel der Jahre 2012 bis 2015 war der vergangene November aber sogar ein Grad zu kalt – kein Wunder, da die extrem warmen November 2014 und 2015 vertreten sind.
Es fielen 66.3 mm Niederschlag und damit etwa 15% weniger als im langjährigen Mittel. Schnee gab es gerade einmal einen Zentimeter, normalerweise sind es etwa 5 bis 10.
Insgesamt war der Monat unter Berücksichtigung der Klimaerwärmung ziemlich normal.
Rückblick
Der November startete mit vorübergehend mildem Wetter, wobei auch zeitweise die Sonne schien. Am 4. gab es zum ersten Mal im Herbst 2016 leichten Nachtfrost.
Ein Wetterwechsel brachte danach Regen und zunehmend auch kältere Luft mit Schnee. Am Abend des 7. November wurde Mörschwil durch einen kräftigen Schneeschauer zum ersten Mal “angezuckert”. Am folgenden Morgen sorgte das feine Weiss auf den Wiesen zusammen mit der Sonne und herbstlich verfärbten Bäumen für eine tolle Stimmung:
Ein Wechsel von kälterer und milderer Luft, zwischen Schnee und Regen folgte, begleitet von etwas Wind. Weiss wurde es aber nicht mehr.
Vor der Monatsmitte stellte sich für einige Tage ruhiges, kühles Hochnebelwetter ein, das für den November typisch ist. In den Nächten sank die Temperatur auf Werte um den Gefrierpunkt und stieg tagsüber nur auf leichte Plusgrade an.
Dies änderte sich aber bald. Mit der Zufuhr feuchtmilder Luft stiegen die Temepraturen wieder auf zweistellige Werte und es fiel zeitweise etwas Regen.
Vom 20. bis am 24. November kam der lange vermisste Föhn doch noch und trieb die Temperaturen auf frühlingshafte Werte. Am 21. wurde ein Höchstwert von 18.5°C gemessen. Für einen Rekord reichte es nicht.
Dafür war der Wind stürmisch. Die Windspitze betrug an meiner Station 52.5 Km/h. Noch nie seit Messbeginn 2012 wurde bei Föhn ein so hoher Wert gemessen. In freier Lage mass ich gar 93 Km/h! Der Föhn blies aber nicht durchgehend. Ab und zu zog er sich etwas zurück und sorgte so für grosse Temperaturschwankungen.
Nach dem Föhnzusammenbruch wurde es kühler und es fiel etwas Niederschlag. Die Temperaturen blieben aber über den üblichen Werten. Erst in den letzten beiden Tagen des Monats erfolgte ein erster winterlicher Kälteeinbruch mit bis zu -5.5°C. Die herangeführte Kaltluft war trocken, sodass der Himmel wunderschön klar war für die Sternenbeobachtung. Da war die Kälte nur noch halb so schlimm.
Das Bild unten zeigt den Sternenhimmel über der Sternwarte der Kantonsschule am Burggraben.
Verifikation der Langfristprognose:
Am 30. Oktober gab ich folgende Langfristprognose für den November heraus:
“Der November wird wahrscheinlich normal bis leicht kälter als üblich. Die erwartete Abweichung der Temperatur vom Normwert beträgt 0 bis -1°C. Im Mittelland erwarte ich eine leicht unterdurchschnittliche Niederschlagsmenge, den Voralpen entlang dürfte sie im Normalbereich oder leicht darüber liegen.”
Die Temperatur wurde nicht ganz korrekt vorhergesagt. Statt leicht unter dem Mittel lag sie leicht darüber. Weit weg war die Kälte aber nicht. In Mittel- und Norddeutschland wäre meine Prognose eingetroffen. Ohne die Föhnlage wäre es auch bei uns kälter gewesen. Aber in einer Langfristprognose kann man keine kurzzeitige Wetterlage Wochen im Voraus prognostizieren. Der Polarwirbel war generell wie erwartet geschwächt und gewann nur um die Monatsmitte vorübergehend deutlich an Stabilität. Die eisige Kälte in Asien hatte keinen direkten Einfluss auf unsere Witterung, da sie zu weit entfernt lag.
Zu trocken war es aber nur lokal. Vielerorts lagen die Niederschläge über dem Durchschnitt. Die Vermutng liegt nahe, dass uns Tiefdruckausläufer aus Nordwesten häufiger erreichten als erwartet.
Generell war die Langfristprognose ein wenig daneben, aber noch durchaus in einem akzeptablen Rahmen. Zumindest gab es keine deutliche Abweichung vom Normwert.