In der Nacht auf Dienstag wurde die Schweiz von Polarluft geflutet. Dabei sank die Schneefallgrenze in kurzer Zeit bis in die Niederungen. Anschliessend klarte der Himmel auf, was zusammen mit der Schneedecke dazu führte, dass effektiv Wärme vom Boden abgestrahlt werden konnte. Dadurch kühlte die bodennahe Luftschicht teilweise stark ab. So lagen die Tiefstwerte am Morgen meist bei frostig kalten -4 bis -7 Grad. Auch meine Wetterstation in Mörschwil verzeichnete mit -6.6°C strengen Frost. Üblicherweise werden am Standort in einer Siedlung nicht besonders tiefe Werte gemessen. Dieses Mal gehörte meine Wetterstation aber zu den kältesten Orten der tiefen Lagen der Ostschweiz.
Zuerst ging ich von einem Messfehler aus, doch eine Vergleichsmessung am Abend ergab, dass der Sensor recht genau arbeitet. Daher gehe ich von einem korrekten Wert aus. In klaren Nächten können Details zu grösseren Temperaturschwankungen führen. Vielleicht hat dieses Mal einfach alles zusammen gepasst.
Im April war es seit 2012 noch nie so kalt. Für den Frühling insgesamt ist es die zweittiefste Temperatur, hinter -8.0°C, gemessen am 1. März 2018.
Zusammen mit einer Schneedecke und häufigen Schneeschauern war der Wettereindruck auch tagsüber spätwinterlich.
Auch in den kommenden Nächten gibt es Frost, aufs Wochenende wird es dann milder.