Häufig bringt der Mai die erste sommerliche Wetterphase. Doch dieses Jahr zeigte er sich von einer anderen Seite: Mit Schnee bis in die Niederungen und ausgebliebenen Sommertagen liess die warme Jahreszeit noch etwas auf sich warten.
Der Mai 2019 war in Mörschwil-Bitzi mit einer durchschnittlichen Temperatur von 10.6°C sehr kühl: Verglichen mit den Normwerten von 1981 bis 2010 war er 2.8°C kälter. Das ist eine erhebliche Abweichung vom langjährigen Mittel. Der bisher kühlste Mai seit 2012 war der Mai 2013 mit 12 Grad (rund 1.5°C unter dem Mittel). Auch in den Sommertagen schlug sich die niedrige Temperatur nieder: Diesen Mai gab es keinen einzigen Sommertag mit 25°C oder mehr. Normalerweise gibt es rund drei solche Tage. Dafür gab es sogar einen Tag mit Frost, war nur alle paar Jahre einmal vorkommt. In meiner Messreihe war es sogar der bisher späteste Frost.
Es war nicht nur kühl, sondern auch regnerisch: Die Niederschlagssumme beträgt 174 mm mit einem Überschuss von 40% gegenüber dem Normalwert. Ähnlich nass war bereits der Mai 2016.
Der Monat startete wechselhaft. In der Nacht auf den 5. Mai gab es mit einem markanten Kälteeinbruch äussergewöhnlich späten Schnee bis in tiefe Lagen. Am Morgen lagen in Mörschwil rund 10 Zentimeter Schnee. Es war der späteste Schnee seit mindestens 2012. Zudem wurde mit einer Tiefsttemperatur von -0.1°C der bisher späteste Frost registriert. Danach wurde es wieder milder, blieb aber mit Höchstwerten zwischen 10 und 17 Grad kühler als für die Jahreszeit üblich wäre. So fühlten sich 21 Grad am 17. Mai schon fast sommerlich an. Vom 19. bis 21. Mai führten intensive Regenfälle in der Ostschweiz zu Hochwasser an der Thur. Meine Wetterstation mass 88 mm Regen in drei Tagen. Danach schwankten die Temperaturen bis zum Monatsende zwischen deutlich zu kühlen 13 und leicht zu warmen 23 Grad und hin und wieder fiel etwas Regen.