Schon in der Nacht auf heute wurden in der Ostschweiz stürmische Böen gemessen. So registrierten die Wetterstationen St.Gallen und Güttingen Böen bis 74 Km/h. Auf dem Säntis wurden gar orkanartige 135 Km/h gemessen.
Am Vormittag wurde der Wind vorübergehend schwächer, bevor jedoch schon am Nachmittag die nächste Sturmphase begann.
Dabei wurden in St.Gallen eine maximale Sturmböe von 87 Km/h gemessen. Auch in Altenrhein, das zuvor aus welchem Grund auch immer verschont wurde, erreichte der Wind mit maximal 78 Km/h Sturmstärke. Die Wetterstation Bischofszell ist meiner Meinung nach nicht ganz optimal aufgestellt, doch immerhin wurden auch hier 70 Km/h erreicht.
Auch meine Wetterstation mass dementsprechend starke Böen. Allerdings war der Wert mit 55 Km/h wie üblich tiefer als die Werte der professionellen Wetterstationen. Dies hängt einerseits damit zusammen, dass der Windsensor mitten in einer Siedlung aufgestellt ist, wobei der Stadort so optimal wie möglich gewählt wurde. Die Häuser bremsen den Wind stark ab. Andererseits ist das Messintervall für Böen 11 Sekunden. Offizielle Stationen messen mit Sekundenintervallen. Der Unterschied ist insbesondere in einer Siedlung mit kurzen, kräftigen Böen deutlich. Bei einem 11-Sekundenmittel von 20 Km/h kann die Sekundenböe durchaus bei 30 Km/h liegen.
Eine Vergleichsmöglichkeit ist dabei die Differenz zum Rekordwert. Dieser liegt bei 68.8 Km/h und wurde übrigens dieses Jahr gemessen. Dies zeigt, dass die Böen heute doch ziemlich stark waren, da die Spitzen relativ nahe an den Rekordwert kamen. Um die Böen abzuschätzen, so wie sie von einer korrekt aufgestellten Wetterstation gemessen worden wären, ist erfahrungsgemäss ein Faktor von 1.5 eine recht gute Annäherung. Demensprechend hätte es in Mörschwil wahrscheinlich Spitzenböen um 80 Km/h gegeben.
Nun lässt der Wind langsam nach. Aus Norden zieht eine Kaltfront heran, die gegen 20 Uhr das Thurgau und gegen 20:30 das Fürstenland erreicht. Derzeit zeigt der Radar eine interessante Niederschlagslinie mit kurzzeitig hohen Intensitäten. Sturmböen und andere warnwürdige Ereignisse sollten beim Kaltfrontdurchgang keine auftreten.