Vor zwei Monaten schwitzten wir noch bei schwülheissen 30 Grad, nun wird der Schnee zunehmend zum Thema. Hinter der Kaltfront vom Samstagabend ist deutlich kältere Luft eingeflossen, womit die Schneefallgrenze auf 1200 bis 1500 Meter über Meer gesunken ist. In Mörschwil waren die Temperaturen tagsüber klar einstellig, aber mit 6 bis 9 Grad noch lange nicht winterlich. Trotzdem ist es wohl an der Zeit, nachzusehen, ob in den Wettermodellen schon Anzeichen für frühen Schnee bis ins Flachland zu sehen sind. Im Jahr 2012 wurde es bereits Ende Oktober weiss bis in tiefe Lagen.
Das Diagramm zeigt die möglichen Varianten, die das Wettermodell GFS berechnet hat. Oben sind die Temperaturen auf rund 1500 Meter über Meer zu sehen, unten die Niederschlagsmengen. Weiss ist jeweils der Mittelwert der Varianten und die rote Linie zeigt die typische Temperatur zur Jahreszeit. Die kommende Woche legt einen Kaltstart am Montag hin mit maximal 11 Grad im Flachland und etwas Regen. Danach setzt sich Hochdruck durch, wobei es besonders in der Höhe überdurchschnittlich warm wird. Im Mittelland ist Morgens Nebel oder Hochnebel anzutreffen und die Temperaturen liegen bei etwa 8 Grad am Morgen und 18 Grad am Nachmittag. Aufs Wochenende hin zieht wahrscheinlich bereits die nächste Kaltfront ins Land. Diese scheint eine wechselhafte und kühle Witterungsperiode einzuleiten. Schneeflocken bis ins Flachland sind zunächst nicht zu erwarten, ab dem Monatswechsel nimmt aber die Wahrscheinlichkeit hierfür deutlich zu. Ab etwa -3°C im Diagramm geht der Regen in Schnee über und ab -5°C kann es weiss werden. Demnach sind Schneeflocken Anfangs November durchaus möglich, für eine richtige Schneedecke reicht es aber nach jetzigem Stand nicht.
Ursache für die tiefen Temperaturen und die Niederschläge ist ein Trog über Mitteleuropa. Kann sich diese Variante auch in den kommenden Tagen behaupten, dann scheint uns das Wetter wirklich bald einen Vorgeschmack auf den Winter zu bringen. Wie der Winter 2017/2018 wird, steht aber noch in den Sternen. Den einzigen sinnvollen Anhaltspunkt bietet uns die Klimaerwärmung, die uns einen warmen Winter deutlich wahrscheinlicher macht als einen kalten.